Das Wort ist dem englischen Sprachgebrauch entlehnt und bedeutet so viel wie »annageln« oder »anpflocken«. Eine alternative Bezeichnung ist »Bobbing« oder »BOB« von »Bent Over Boyfriend« (Bücke Dich, mein Auserkorener). Alle Benennungen meinen exakt das Gleiche, nämlich die rektale Penetration eines Mannes durch eine Frau mit einem umgeschnallten Kunstpenis, der meist »Strapon« oder »Strap-On« genannt wird.
Obwohl es diese Bezeichnungen für eine anale Penetration erst seit dem Anfang des 21. Jahrhunderts gibt, ist die Sexualpraktik deutlich älter. Zwar sind durch die Tabuisierung des Analverkehrs geschichtliche Informationen schwer zu finden. Doch Haberlandt dokumentiert Ende des 19. Jahrhunderts die aktuelle und historische Verwendung von Doppeldildos und es ist eines der ältesten historischen Dokumente, die den Einsatz von Strapons belegen.
Andere Quellen belegen den Einsatz von Dildos unter Frauen im alten China. Dabei wird aus den Beschreibungen nicht deutlich, um welche Art von Kunstpenissen es sich handelt. Möglich sind Doppeldildos, umgeschnallte Strapons oder auch eine Befriedigung von Frauen untereinander mit einfachen Dildos. Eine chinesische Zeichnung, ebenso aus dem 19. Jahrhundert, zeigt eine Frau, die einen Dildo an ihren Schuh geschnallt hat.
Sogar aus der Altsteinzeit sind Dildos erhalten, deren Machart darauf schließen lässt, dass sie umgeschnallt wurden. Es ist anzunehmen, dass diese Sexualpraktik bereits in den frühen Jahren der Menschheitsgeschichte angewandt wurde.
Was Pegging genau ist
Pegging wird definiert als die anale Penetration eines Mannes mit einem Umschnalldildo, der von einer Frau getragen wird. Die Penetration einer Frau mittels eines Strapons wird gelegentlich auch als Pegging bezeichnet, was aber sprachlich nicht korrekt ist. Selbst wenn eine Frau eine andere Frau mit einem Strapon begattet, ist das kein Pegging.
Es ist auch keine Sexualpraktik aus der homosexuellen Szene, selbst wenn das oft behauptet wird. Anale Sexspiele haben grundsätzlich nichts mit Homosexualität zu tun, das Vorurteil hält sich trotz Aufklärung hartnäckig.
Was braucht man für Pegging
Für ein erfüllendes Pegging wird als Erstes ein guter Gürtel bzw. gutes Gurtzeug (engl. Harness), an dem ein Dildo befestigt werden kann, benötigt. Diese Gurte gibt es in zahllosen Ausführungen. Allen gemeinsam ist, dass sie einen Dildo stabil an dem Platz halten, an dem beim Mann normalerweise der Penis ist.
Einen durchaus brauchbaren Gurt inklusive eines passenden Dildos finden sich im Internet unter Strap-On Dildo.
Neben dem vorgestellten Strapon mit zwei Gurten gibt es welche mit drei Gurten, als Korsett und auch welche, die den Kunstpenis an ungewöhnlicher Stelle angebracht haben. So gibt es im Bereich des BDSM Umschnalldildos, bei denen der Kunstpenis in Mundhöhe angebracht ist oder als Verlängerung von Händen oder Füßen dient.
Als Material dienen Leder, Kunstfasergewebe, Kunststoff, Gummi und Mischformen, in denen verschiedene Materialien verarbeitet sind. Wichtig ist neben dem Tragekomfort eine möglichst stabile Ausführung, die es erlaubt, den Kunstpenis exakt zu führen.
Fortgeschrittene werden einen Gurt bevorzugen, der die Möglichkeit bietet, einen oder zwei innere Dildos anzubringen. Das stimuliert die Trägerin des Gurtes zusätzlich, ähnlich eines Doppeldildos.
Als Nächstes wird ein passender Dildo benötigt. Je nach Geschmack ist dieser aus weichem oder hartem Material gefertigt, dünner oder dicker, manchmal auch überproportional lang oder ungewöhnlich dick. Auch Kunstpenisse mit Vibratoren sind erhältlich,
Der Verschluss muss zu dem Umschnallgurt passen, es gibt verschiedene Ausführungen, die von Hersteller zu Hersteller variieren. Beispielhaft ist hier auf ein klassisches Modell verwiesen.
Das Material für den Dildo sollte günstigstenfalls aus Silikon bestehen. Bei Wahl der Form ist darauf zu achten, dass sich der Kunstpenis auch gut reinigen lässt. Rillen und Aussparungen bieten ideale Schlupfwinkel für Bakterien, die sich dort ungebremst vermehren können. Nach dem Gebrauch ist der Kunstpenis stets gut zu säubern und mit geeigneten Mitteln zu desinfizieren.
Ganz wichtig ist auch die Wahl des Gleitgels, das beim Pegging verwendet wird. Es sollte von dem Material des Dildos vertragen werden und sich angenehm anfühlen.
Gesundheitsrisiken beim Pegging
Grundsätzlich gelten die gleichen Regeln, die bei analen Spielen eingehalten werden sollen. Wegen der sensiblen Haut am Anus und der empfindlichen Darmwand ist ein vorsichtiges Eindringen und reichliche Verwendung von Gleitgel angebracht. Der verwendete Dildo sollte eher weich als hart sein und vor der Penetration sollte der After vorsichtig gedehnt werden.
Bei Beschwerden oder auftretenden Schmerzen ist das Spiel sofort abzubrechen. Kleinere Blutungen werden am Besten mit Eis gestillt. Das geht schnell und ist ohne Komplikationen möglich. Treten hingegen größere Blutungen auf, ist das nächste Krankenhaus umgehend aufzusuchen. Die Gefahr, dass bei einem Darmriss Bakterien in den Bauchraum gelangen, ist groß und sollte von einem Mediziner ausgeschlossen werden.
Auch bei Erkrankungen der Prostata ist das Spiel unangebracht. Bei Entzündungen dieses Organs können Bakterien in die Blutbahn oder in das Lymphsystem gelangen. Bei einem Karzinom wären dies die Krebszellen, die im schlimmsten Fall im ganzen Körper verteilt werden und Metastasen bilden.
Neben den bereits angesprochenen Punkten ist auch der Aspekt der Hygiene zu beachten. Auf keinen Fall dürfen Darmbakterien in die Scheide oder in die Harnröhre gelangen. Ist der Dildo, mit dem der Mann penetriert wird, nicht gut zu reinigen, sollte ein Kondom verwendet werden. Für die vorbereitende Weitung des Anus mit den Fingern sollte die Partnerin Handschuhe tragen, damit eine Infektion mit Darmbakterien vermieden wird.
Trotz der vielen Dinge, die vor dem Pegging zu beachten sind, ist Pegging bei einer verantwortungsvollen Umsetzung eine wirkliche Bereicherung des Liebeslebens. Der Mann erlebt so das, was in der Regel einer Frau vorbehalten ist. Er kann durch die Stimulation der Prostata zum Orgasmus kommen und auf diese Weise wie eine Frau Lust durch die Penetration empfinden.
Was Frauen vom Pegging haben
Frauen haben aus verschiedenen Gründen Freude an dem Spiel. Da ist zum Beispiel das Gefühl der Macht, das sie haben, wenn sie ihren Partner penetrieren. Sie können nämlich durch geschicktes Agieren den Orgasmus des Mannes kontrollieren und haben seine Lust unter Kontrolle.
Auch das Gefühl, einen Orgasmus zu schenken, ist für viele Frauen befriedigend. Das Gefühl, ihren Partner mit sensiblen Bewegungen zu einem vor Lust jauchzenden Bündel sexueller Erregung gemacht zu haben, ist für manche Frauen eine tiefe, innere Befriedigung.
Auch der Rollentausch als solches ist schon ein guter Grund, es einmal mit Pegging zu versuchen. Der Nervenkitzel, einmal der aktive Teil beim Geschlechtsakt zu sein, fasziniert viele. Dazu kommt der Reiz, das aktive Sexualleben um ein anales Spiel erweitert zu haben.
Auch gibt es Strapons, die einen Doppeldildo oder innere Dildos haben. So wird die Frau beim Akt auch gereizt und kann zusammen mit dem Mann zum Orgasmus kommen.
Was Männer vom Pegging haben
Was für Frauen der G-Punkt im Innern ihrer Scheide ist, das ist für den Mann die scherzhaft P-Punkt genannte Prostata. Diese Drüse ist ähnlich empfindlich wie der G-Punkt bei der Frau, darum der Vergleich. Dazu kommt, dass die Region um den Anus herum mit zahlreichen Nerven versehen ist und entsprechend empfindlich reagiert.
Es mögen nicht alle Männer, wenn sie anal stimuliert werden. Viele haben Vorurteile, denken an homosexuelle Handlungen oder haben moralische Einwände. Wieder andere haben Angst wegen der Hygiene und scheuen darum das Spiel. Die Männer aber, die ihre Vorbehalte ablegen konnten, werden dafür mit großer Befriedigung belohnt.
Manche Männer genießen es, als passiver Teil der Vereinigung penetriert zu werden. Devote Lustsklaven lieben das Gefühl der Erniedrigung, das sich bei einer derartigen Vereinigung einstellt. Dominante Frauen nutzen ihren Strapon, um ihre devoten Partner in die Schranken zu weisen und ihm zu zeigen, dass sie im Bett auch etwas zu sagen hat.
Allgemeines zur Durchführung von Pegging
Wie bei allen analen Spielarten ist eine langsame Annäherung an die lustvolle Penetration wichtig. Der Schließmuskel soll langsam geweitet werden, auf gar keinen Fall soll ohne vorherige Weitung der Dildo in den After gerammt werden. Gleitgel kann kaum genug verwendet werden und Sicherheit ist das oberste Gebot.
Am Besten ist es, den Anus zuerst mit den Fingern zu weiten (Bitte dabei Handschuhe tragen!) und ihn erst dann mit Dildos oder Plugs auf die gewünschte Größe zu dehnen. Die Fingernägel sollten kurz geschnitten sein und die eingeführten Gegenstände sollten eine glatte Oberfläche aufweisen und aus weichem Material gefertigt sein.
Hören Sie auf ihren Partner! Wenn er sich über Schmerzen beklagt, dann brechen Sie das Spiel ab. Anale Freuden mittels eines Strapon-Verkehrs werden sich in der Regel über einen längeren Zeitraum erarbeitet.
Noch ein Wort zum Gleitgel: Wählen Sie für Silikondildos eines auf Wasserbasis, da Gleitgels auf Silikonbasis diese Dildos angreifen. Natürlich hilft ein Kondom auch in diesem Falle, den Dildo zu schützen.
Spielideen zum Pegging
Es wird in Folge davon ausgegangen, dass der Anus des Mannes mit Gel benetzt und entsprechend sanft geweitet wurde. Unabhängig von der Härte der nachfolgenden Beschreibungen wird stets von Einvernehmlichkeit und verantwortungsvollem Handeln der beteiligten Personen ausgegangen.
Rollentausch
Es wird eine Stellung gesucht, mit der sich beide Partner wohlfühlen. Entweder zieht der Mann seine Beine an, oder er lässt sich auf allen Vieren stehend von hinten begatten. Viele Menschen genießen es, einmal dem anderen Geschlecht nachzuempfinden. Ein Mann bekommt ein besseres Gefühl für seine Partnerin und kann nachempfinden, wie sich eine Penetration anfühlt. Als Frau ist es ebenso spannend zu erfahren, wie sich ein Mensch anfühlt und anhört, der aktiv begattet wird. Für beide kann so ein Rollentausch eine wirkliche Bereicherung sein, die für das gegenseitige Verständnis beitragen kann.
Bockreiten
Der Mann beugt sich über eine Sofalehne und wird von seiner Partnerin von hinten begattet. Diese achtet darauf, dass die Spitze des Umschnalldildos die Prostata stimuliert und versucht durch sanfte Bewegungen ihren Partner zum Orgasmus zu bringen.
Vor dem Spiel sollte das Sofa mit einem Tuch geschützt werden, weil der Mann auch ohne Orgasmus Flüssigkeit verliert.
Das Gefühl wird für den Mann noch intensiver, wenn er vor dem Akt die Augen verbunden bekommt. Der Sinnesentzug fokussiert sein Denken auf seinen Tastsinn, der durch die Partnerin charmant gereizt wird.
Gefesselter Rüde
Für dieses Spiel werden neben dem Strapon eine Spreizstange und ein flacher Höcker benötigt. Dem Mann werden bäuchlings auf dem Höcker liegend die Hände zusammengebunden und die Füße an der Spreizstange gefesselt. Das geht am Besten, wenn an der Spreizstange Manschetten angebracht sind. Der hilflos gefesselte Mann ist seiner Herrin ausgeliefert und kann sich ihrer Behandlung kaum entziehen.
Weil der Penis in dieser Stellung auf dem Höcker aufliegt und bei der Penetration mit stimuliert wird, kommt der Mann schnell zu einem Samenerguss. Wenn dieser nach Möglichkeit nicht erfolgen soll, ist eine Begattung ohne Höcker sinnvoll, obwohl der Mann dann der Herrin weniger stark ausgeliefert ist.
Jammernder Riese
Dem auf einem Tisch rücklings liegendem Mann werden die Füße neben den Händen festgebunden. So ist sein Intimbereich samt After gut zugänglich. Neben der zärtlichen Behandlung seines Gliedes wird die Prostata von außen gereizt. Dazu wird der Damm, also der Bereich zwischen Hodensack und Anus, gerieben und gedrückt. Mehr und mehr weitet die Partnerin den After des Mannes, ertastet die Prostata mit ihren Fingern. Bereits jetzt stöhnen die meisten Männer vor sexueller Erregung und die Frau muss drauf achten, dass ihr Partner nicht vorschnell zum Orgasmus kommt.
Das Spiel wird nun so lange ohne Penetration weiter geführt, bis dass der Mann um die Gnade eines erlösenden Höhepunktes bittet. Erst dann wird sein Rektum mit dem Strapon penetriert und seine Prostata durch den Dildo direkt stimuliert. Wird parallel dazu seine Eichel verwöhnt, kommt der Mann binnen weniger Sekunden.
Ist die Fesselung so ausgelegt, dass der Mann längere Zeit in dieser Stellung verharren kann, bietet sich die Lustfolter durch multiple Orgasmen an. Ein Mann, dem Prostata und Penis parallel stimuliert werden, kann einen Orgasmus oftmals nicht unterdrücken. Trotz einer Überreizung seiner Genitalien kommt er in relativ kurzer Zeit mehrfach. Ab dem vierten oder fünften Mal ist der Orgasmus trocken und schmerzhaft. Ungezogene Lustsklaven können auf diese Weise hart bestraft werden und die meisten Männer werden am Ende genauso flehentlich um den Abbruch des Spieles bitten, wie sie am Anfang um die Gnade eines Orgasmus gebettelt haben.
Wird zusätzlich zu dem Abmelken, wie diese Praktik zuweilen genannt wird, der Sexsklave öffentlich vorgeführt, ist dies für ihn besonders peinlich. Die meisten schämen sich in Grund und Boden, wenn sie vor den Augen Fremder zum Orgasmus gebracht werden.